Zukunftsfähiges Wohnen und Bauen

Wer die Zukunft gestalten will, muss sich mit nachhaltigen und ganzheitlichen Wohn- und Baukonzepten auseinandersetzen. Dies bedeutet für uns GRÜNE, dass neben Baukosten, insbesondere für öffentliche Vorhaben, auch soziale Aspekte wie soziale Durchmischung und altersgerechtes Wohnen berücksichtigt werden müssen.

Schon heute ist es zwingend notwendig, die zukünftigen Anforderungen an Gebäude und Wohnquartiere mit in Betracht zu ziehen. Eine kluge und durchdachte Planung trägt dazu bei, Entwicklungen, die am Bedarf der Bürgerinnen und Bürger und der Gemeinde vorbeigehen, zu vermeiden. Eine hohe bauliche Qualität und gleichzeitiger Klima- und Ressourcenschutz sind dabei kein Widerspruch. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die Versiegelung neuer Flächen so gering wie nötig zu halten.

Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass bei Vergabeverfahren nicht nur der Preis eine Rolle spielt, sondern dass auch der Energieverbrauch und der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) bei Gebäuden berücksichtigt werden, ebenso der Einsatz nachhaltiger Baustoffe, beispielsweise Holz. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der lokalen Klimabilanz und unterstützen gleichzeitig gesundes, modernes und nachhaltiges Bauen und Wohnen.

Auch die Nutzung von regenerativen Energien (Photovoltaik, Wärmepumpe u.a.) und die generelle Energieeinsparung sind wichtige Bausteine für eine gesamtheitliche Betrachtung unserer Stadt. Ökologisch sinnvoll sind zudem Plus-Energie-Häuser, die aktiv zum Klimaschutz beitragen und die Abhängigkeit von Gas- und Ölpreisen reduzieren. Wer an dauerhaft niedrige Preise für fossile Rohstoffe glaubt, verkennt deren Endlichkeit.

Zu einer gesamtheitlichen Herangehensweise gehört auch, dass bei Neubauten ein Stromanschluss für E-Fahrzeuge (Autos, Pedelecs, E-Lastenräder u.a.) eingeplant wird.

Wir GRÜNE werden uns darüber hinaus bei der Stadt einsetzen, dass öffentliche Gebäude und Parkflächen mit weiteren Ladesäulen ausgestattet werden, damit auch die Gemeinde ihren Beitrag zur Förderung der Elektromobilität leistet.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Einen Masterplan für städtische Netzinfrastruktur: Wasser, Gas, Strom, Breitband
  • Ansprechende und durchmischte Quartiere
  • Barrierefreie Mehrgenerationenhäuser und Gemeinschaftsräume
  • Begegnungsplätze und viel Platz für Kinder
  • Schutz und Sanierung stadtbildprägender Gebäude
  • Moderate Aufstockung von Gebäuden, wo es ins Stadtbild passt
  • Schutz wertvoller Ackerböden und lebenswichtiger Frischluftschneisen.

Sozialer und gerechter Wohnungsmarkt

„Wohnen ist kein Markt, Wohnen ist ein Recht“
(Annalena Baerbock)

In Deutschland und insbesondere in den Städten explodieren die Mieten und Kaufpreise. Die Gründe hierfür sind vielfältig: die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank, Immobilien-spekulationen sowie eine insgesamt steigende Nachfrage nach urbanem Wohnraum bei einer anhaltend guten Konjunktur und hohen Bereitschaft der Vermieter*innen zur Aufwertung ihrer Immobilien.

Trotz der regionalen Wirtschaftskraft können längst nicht alle Fellbacher*innen mit der Entwicklung der Mieten und Immobilienpreise Schritt halten. Da sich die Stadt seit den Neunzigerjahren vermehrt aus dem sozialen Wohnungsbau zurückzog, gibt es bei Schaffung von bezahlbarem Wohnraum akuten Handlungsbedarf.

In Fellbach gibt es viele ungenutzte Baugrundstücke und Wohnungen. Um diese nutzbar zu machen, bedarf es der Unterstützung durch die Stadtverwaltung in Form entsprechender Vermittlungsbörsen und Beratungsleistungen. Auf diese Weise lässt sich die Wohnungsnot mildern. Neben der Bereitstellung von neuem Wohnraum sollte auch die Mehrfachnutzung von öffentlichen Gebäuden ermöglicht werden.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Stärkere Ausrichtung der Wohnungsbaupolitik an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger unter besonderer Berücksichtigung sozialer Aspekte
  • Stärkeres Engagement beim eigenverantwortlichen und sozialen Wohnungsbau
  • Berücksichtigung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen kleineren Wohnungen für Singles und familientauglichen Wohnungen
  • Nutzung des städtischen Vorkaufsrechts bei Grundstücken gegenüber Investoren
  • Erbpacht statt Verkauf zur Eindämmung der Immobilienspekulation
  • Stärkung der städtischen Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft Fellbach (WDF)
  • Förderung von Baugruppen und genossenschaftlich oder kommunal organisierten Bauvorhaben
  • Ausweitung städtischer Beratungsleistungen zur Reaktivierung von Leerstand, zur Unterstützung bei Sanierung sowie Vermittlungsbörsen für Vermietung oder Wohnungstausch.

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