Mensch

Wer die Zukunft gestalten will, muss sich mit nachhaltigen und ganzheitlichen Wohn- und Baukonzepten auseinandersetzen. Dies bedeutet für uns GRÜNE, dass neben Baukosten, insbesondere für öffentliche Vorhaben, auch soziale Aspekte wie soziale Durchmischung und altersgerechtes Wohnen berücksichtigt werden müssen.

Schon heute ist es zwingend notwendig, die zukünftigen Anforderungen an Gebäude und Wohnquartiere mit in Betracht zu ziehen. Eine kluge und durchdachte Planung trägt dazu bei, Entwicklungen, die am Bedarf der Bürgerinnen und Bürger und der Gemeinde vorbeigehen, zu vermeiden. Eine hohe bauliche Qualität und gleichzeitiger Klima- und Ressourcenschutz sind dabei kein Widerspruch. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die Versiegelung neuer Flächen so gering wie nötig zu halten.

Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass bei Vergabeverfahren nicht nur der Preis eine Rolle spielt, sondern dass auch der Energieverbrauch und der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) bei Gebäuden berücksichtigt werden, ebenso der Einsatz nachhaltiger Baustoffe, beispielsweise Holz. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der lokalen Klimabilanz und unterstützen gleichzeitig gesundes, modernes und nachhaltiges Bauen und Wohnen.

Auch die Nutzung von regenerativen Energien (Photovoltaik, Wärmepumpe u.a.) und die generelle Energieeinsparung sind wichtige Bausteine für eine gesamtheitliche Betrachtung unserer Stadt. Ökologisch sinnvoll sind zudem Plus-Energie-Häuser, die aktiv zum Klimaschutz beitragen und die Abhängigkeit von Gas- und Ölpreisen reduzieren. Wer an dauerhaft niedrige Preise für fossile Rohstoffe glaubt, verkennt deren Endlichkeit.

Zu einer gesamtheitlichen Herangehensweise gehört auch, dass bei Neubauten ein Stromanschluss für E-Fahrzeuge (Autos, Pedelecs, E-Lastenräder u.a.) eingeplant wird.

Wir GRÜNE werden uns darüber hinaus bei der Stadt einsetzen, dass öffentliche Gebäude und Parkflächen mit weiteren Ladesäulen ausgestattet werden, damit auch die Gemeinde ihren Beitrag zur Förderung der Elektromobilität leistet.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Einen Masterplan für städtische Netzinfrastruktur: Wasser, Gas, Strom, Breitband
  • Ansprechende und durchmischte Quartiere
  • Barrierefreie Mehrgenerationenhäuser und Gemeinschaftsräume
  • Begegnungsplätze und viel Platz für Kinder
  • Schutz und Sanierung stadtbildprägender Gebäude
  • Moderate Aufstockung von Gebäuden, wo es ins Stadtbild passt
  • Schutz wertvoller Ackerböden und lebenswichtiger Frischluftschneisen.

Sozialer und gerechter Wohnungsmarkt

„Wohnen ist kein Markt, Wohnen ist ein Recht“

Annalena Baerbock

In Deutschland und insbesondere in den Städten explodieren die Mieten und Kaufpreise. Die Gründe hierfür sind vielfältig: die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank, Immobilien-spekulationen sowie eine insgesamt steigende Nachfrage nach urbanem Wohnraum bei einer anhaltend guten Konjunktur und hohen Bereitschaft der Vermieter*innen zur Aufwertung ihrer Immobilien.

Trotz der regionalen Wirtschaftskraft können längst nicht alle Fellbacher*innen mit der Entwicklung der Mieten und Immobilienpreise Schritt halten. Da sich die Stadt seit den Neunzigerjahren vermehrt aus dem sozialen Wohnungsbau zurückzog, gibt es bei Schaffung von bezahlbarem Wohnraum akuten Handlungsbedarf.

In Fellbach gibt es viele ungenutzte Baugrundstücke und Wohnungen. Um diese nutzbar zu machen, bedarf es der Unterstützung durch die Stadtverwaltung in Form entsprechender Vermittlungsbörsen und Beratungsleistungen. Auf diese Weise lässt sich die Wohnungsnot mildern. Neben der Bereitstellung von neuem Wohnraum sollte auch die Mehrfachnutzung von öffentlichen Gebäuden ermöglicht werden.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Stärkere Ausrichtung der Wohnungsbaupolitik an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger unter besonderer Berücksichtigung sozialer Aspekte
  • Stärkeres Engagement beim eigenverantwortlichen und sozialen Wohnungsbau
  • Berücksichtigung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen kleineren Wohnungen für Singles und familientauglichen Wohnungen
  • Nutzung des städtischen Vorkaufsrechts bei Grundstücken gegenüber Investoren
  • Erbpacht statt Verkauf zur Eindämmung der Immobilienspekulation
  • Stärkung der städtischen Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft Fellbach (WDF)
  • Förderung von Baugruppen und genossenschaftlich oder kommunal organisierten Bauvorhaben
  • Ausweitung städtischer Beratungsleistungen zur Reaktivierung von Leerstand, zur Unterstützung bei Sanierung sowie Vermittlungsbörsen für Vermietung oder Wohnungstausch.

„Der Mensch will von A nach B. Die anderen sagen:
Nimm das Auto. Wir wollen, dass er die Wahl hat.“

Cem Özdemir

Mobilität hat eine zentrale Bedeutung für uns. Noch nie in der Geschichte der Menschheit waren wir so mobil wie heute, noch nie wurde so global produziert und konsumiert. Staus, Parkplatzmangel und schlechte Luft sind die Nebenwirkungen dieser Entwicklung. Damit wir auch künftig mobil sein können, bedarf es einer umfassenden Verkehrswende.

Neue Verkehrspolitik

Die Verkehrsprobleme von heute werden nicht durch den Bau von Straßen gelöst. Dies trifft besonders dann zu, wenn eine neue, autobahnähnliche Straße durch ein für Landwirtschaft, Naherholung und Artenvielfalt bedeutsames Gebiet gebaut werden soll. Aus diesem Grund sprechen wir GRÜNE uns entschieden gegen den Bau des Nord-Ost-Rings aus!

In Abstimmung mit den betroffenen Nachbargemeinden, den Interessengemeinschaften und Natur- und Umweltverbänden sowie im Einklang mit den Landes- und Bundesgrünen setzen wir alles daran, jegliche Entwicklungen in diese Richtung zu verhindern. Eine autobahnähnliche Straße zieht den transeuropäischen Verkehr, insbesondere den Schwerlastverkehr an, erhöht die Fahrzeugzahlen und hat damit massive Auswirkungen auf das wertvolle Schmidener Feld sowie auf die Frischluftzufuhr und die Naherholungsgebiete unserer Gemeinde.

Wir GRÜNE sind nicht per se gegen das Auto, aber gegen dessen derzeitige Dominanz, die sich oftmals auch in Ermangelung von Alternativen entwickelt hat. Eine moderne Verkehrspolitik und Mobilitätsgestaltung ist ganzheitlich, berücksichtigt die Interessen aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und stellt die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt. Egal wo Menschen leben, alle wollen stressfrei, zeitsparend und kostengünstig ans Ziel kommen.

Das gleichberechtigte Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden ist der Anspruch, den wir GRÜNE an moderne Mobilität formulieren. Ein partnerschaftliches Miteinander funktioniert nur durch Rücksichtnahme und gegenseitiges Verständnis. Hieraus erwächst auch eine größere Verkehrssicherheit insgesamt.

Jeder Weg beginnt und endet zu Fuß – und genau hier setzen wir GRÜNE an. Diese wichtigste Fortbewegungsart muss wieder stärker ins Bewusstsein aller rücken und bei der Verkehrsplanung einen entsprechenden Stellenwert bekommen. Ein attraktives Fußwegenetz, ansprechende Sitzgelegenheiten und Orte, um sich aufzuhalten und auszutauschen fördern das soziale Miteinander und die Lebensqualität in Fellbach.

Der Einzelhandel in Fellbach profitiert auch von einer auf Fußgänger*innen ausgerichteten Mobilität. Zusammen mit den Radfahrer*innen sind Menschen zu Fuß die treueste Kundschaft. Sie kaufen zwar nicht viel auf einmal ein, dafür aber regelmäßig und oft hochwertig und stärken damit den lokalen Einzelhandel im Wettbewerb mit dem Versand- und Onlinehandel.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Aus- und Neubau von barrierefreien Fußwegen
  • Reduzierung von Gefahrenstellen, insbesondere an Kreuzungen oder unübersichtlichen Einmündungen
  • Bau sicherer Querungen wie Zebrastreifen, Verkehrsinseln oder Ampeln
  • Fußgängerfreundliche Ampelschaltungen
  • Förderung des Stadtkonzepts der kurzen Wege.

Radverkehr ausbauen und zukunftsfähig machen

Der Trend zur Fahrrad- und Pedelecnutzung im Berufs- und Freizeitverkehr ist ungebrochen. Immer mehr Menschen fahren täglich zur Ausbildung, zur Arbeit, zum Einkaufen oder in ihrer Freizeit mit dem Rad.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Mehr Stellplätze und -boxen für Fahrräder
  • Aufbau weiterer Lademöglichkeiten für E-Bikes und Pedelecs
  • Ausweisung weiterer Fahrradstraßen
  • Ausbau der Radwege zwischen Fellbach, Schmiden und Oeffingen (Lückenschluss vom Neckar bis zum Kappelberg) sowie nach Stuttgart und Waiblingen
  • Verbesserung der Beschilderung für den Radverkehr
  • Prüfung, ob Radschnellverbindungen, die derzeit vom Land gefördert werden, auch in der Region Fellbach sinnvoll sind.

Öffentlichen Nahverkehr stärken

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist der natürliche Partner einer Gemeinde wie Fellbach, wenn es um die Verkehrswende geht. Busse und Bahnen transportieren klimafreundlich eine große Anzahl von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren, ob zur Schule, Arbeit, Shoppen oder ins Grüne – sprich, ein attraktiver ÖPNV ist das Rückgrat einer nachhaltigen, sozialen und bezahlbaren Mobilität. Allerdings ist es nicht zielführend, jede kleine Straße mit einem großen Bus zu erschließen. Es müssen Lösungen gefunden werden, welche die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Interessen miteinander in Einklang bringen. Aus Sicht der GRÜNEN tragen kleinere Busse und Shuttles, die nur dann fahren, wenn Bedarf besteht („on demand“) dazu bei, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Darüber hinaus muss die Verknüpfung zwischen einzelnen Mobilitätsarten besser organisiert werden.

Am Bahnhof und der Endhaltestation der U1/U16 sollen Bürger*innen ihre Zweiräder sicher abstellen sowie möglichst emissionsfreie Taxis oder Rufbusse für die weitere Heimfahrt nutzen können. Eine Optimierung der Mobilitätsketten ist dazu erforderlich.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Ausbau des Busverkehrs (in Abstimmung mit dem Rems-Murr-Kreis als zuständiger Behörde)
  • Verbesserung der Taktung, insbesondere außerhalb der Hauptberufszeiten und am Wochenende
  • Aufbau eines flexiblen Systems mit Rufbussen, Ruftaxis oder Shuttles
  • Einsatz moderner digitaler Buchungsdienste
  • Ausbau der Mobilitätsknotenpunkte.

PKW- und LKW-Verkehr optimieren

Nach wie vor ist das Auto ein wichtiges Verkehrsmittel, dessen Platz innerhalb eines gesamtheitlichen Verkehrssystems auch für uns GRÜNE relevant ist. Durch attraktive Angebote im Bereich des ÖPNV und durch den Ausbau von Rad- und Fußwegen setzen wir auf eine sinkende Zahl von Fahrzeugen, die zudem künftig vermehrt elektrisch unterwegs sein werden.

Fellbach partizipiert wirtschaftlich sowohl am Rems-Murr Kreis als auch an der Metropolregion Stuttgart, entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen. Staus, Lärm, Luftverschmutzung und letztlich leider auch eine hohe Unfallzahl sind die Folge. Nur durch Absprachen mit unseren Nachbargemeinden lassen sich diese überregionalen Verkehrsprobleme nachhaltig lösen. Gleichwohl haben wir GRÜNE zuvorderst die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner in Oeffingen, Schmiden und Fellbach im Blick. Sollten sich die Nachbargemeinden für eine Ausweitung sogenannter Pförtnerampeln einsetzen und dies zu Rückstau in Fellbach führen, setzen wir uns ebenfalls für eine Pförtnerampel am östlichen Ortsausgang ein.

Parkplatzsituation verbessern

Wir GRÜNE nehmen uns auch der lokalen Herausforderungen wie der unbefriedigenden Parkplatzsituation in Fellbach an. Ein wesentlicher Lösungsansatz ist es, den Fußgänger- und Radverkehr sowie den ÖPNV und Sharing-Konzepte (z.B. Carsharing) konsequent auszubauen und damit attraktiver zu machen. Auch die Belange älterer Bürger*innen müssen dabei beachtet werden.

Zudem benötigen wir kurzfristige Maßnahmen wie die Parkraumbewirtschaftung. Seit 2001 sind die meisten Parkplätze in Fellbach kostenfrei. Freies Parken zieht jedoch ortsfremde Fahrzeuge an. Seit der Einführung von Fahrverboten in Stuttgart ist dies noch stärker spürbar. In Fellbacher Wohnstraßen werden vermehrt ortsfremde Dieselfahrzeuge abgestellt, während Anwohner*innen keinen Parkplatz mehr finden.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Ausweisung von Anwohnerparkplätzen
  • Aufbau eines Parkraummanagementsystems für die ganze Stadt
  • Bau von Quartiersgaragen
  • Ausbau von bestehenden Parkplätzen, zum Beispiel durch Aufstockung der jetzigen Parkplätze zu Parkhäusern, um so den Parksuchverkehr zu reduzieren
  • Ausbau des stationsbasierten Carsharings.

Herausforderung Schwabenland-Tower

Die Situation um den künftigen Schwabenland-Tower bleibt eine große Herausforderung. Um dieser zu begegnen, muss der Tower in ein Gesamtmobilitätskonzept eingebunden werden. Anzustreben ist auch hier die Einbindung in ein Sharing-Konzept (Car- oder Bikesharing), besonders, da der niedrigere Stellplatzschlüssel des Schwabenland-Towers keine Auswirkungen auf die angrenzenden Wohngebiete und das Industrie- und Gewerbegebiet haben darf. Es gilt, eine Ausweitung der Linie 224 anzustreben und damit den Tower in das Gesamtsystem zu integrieren.

Die Digitalisierung ist eine globale Entwicklung, die in immer weitere Lebensbereiche der Bürgerinnen und Bürger vordringt. Wir GRÜNE eine digitale Transformation, die unserer Gesellschaft nutzt. Eine Verwaltung, die transparent und bürgernah arbeitet, trägt einen großen Teil dazu bei, dass Behördengänge einfacher, schneller und flexibler abgewickelt werden können. Damit dies gelingt, setzen wir GRÜNE uns dafür ein, dass die Verwaltung in diesen Bereichen personell gestärkt wird. Auch der Umgang mit IT-Sicherheit und Datenschutz muss in der Stadtverwaltung gestärkt werden. Neben dem Kompetenzaufbau setzen wir uns auch für Schulungen und Weiterbildungen ein. Nur so kann die Verwaltung mit den neuen Anforderungen Schritt halten und stetig ihren Bürgerservice verbessern.

Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass die Stadt ihre Datenbestände entsprechend der EU-Verordnung den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellt. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, das öffentliche W-LAN der Stadt Fellbach auszuweiten.

Wir GRÜNE stehen für eine kinder- und familienfreundliche Politik, die von Beginn an die Chancen jedes Einzelnen fördert. Wir wollen das Angebot an Krippenplätzen in Fellbach ausbauen, aber auch sicherstellen, dass alle benötigten Betreuungsstellen mit Fachkräften besetzt werden. Zudem müssen die Räumlichkeiten, die Ausstattung und die Spielmöglichkeiten im Freien den modernen Standards entsprechen. Auch der Ernährung unserer Kinder kommt eine hohe Bedeutung zu. Wir GRÜNE wollen alle Fellbacher Bildungseinrichtungen dabei unterstützen, gesunde Lebensmittel aus der Region anzubieten.

Beitragsfreie Betreuungslösungen wären sicherlich wünschenswert. Sie sind jedoch aus Sicht der GRÜNEN nicht aus dem kommunalen Haushalt der Stadt Fellbach finanzierbar. Nach dem Motto „Qualität hat ihren Preis“ sollten sich die Fellbacher Eltern weiterhin an den Betreuungskosten ihrer Kinder beteiligen. Allerdings gilt es, die einkommensabhängige Staffelung der Betreuungskosten noch weiter auszuweiten und somit den sozialen Aspekt noch stärker zu berücksichtigen.

Inklusion

Für uns GRÜNE ist es selbstverständlich, dass sich Menschen mit Behinderung in der Mitte unserer Gesellschaft befinden. Wir GRÜNE begrüßen daher den inklusiven Ansatz von der Kleinkindbetreuung bis zum Schulabschluss. Allerdings müssen die Kindergärten, Krippen und Schulen sowohl hinsichtlich ihrer Ausstattung als auch der Personalsituation in die Lage versetzt werden, diese Anforderungen zu erfüllen.

Schule und Ausbildung

Wir GRÜNE verfolgen auch bei Schulbauprojekten einen ganzheitlichen Ansatz. Neubauten müssen flächenschonend sein, die Ausstattung der Schulen modern und den technologischen Anforderungen einer medialen Gesellschaft entsprechen. Unter anderem wird bei der Neuausrichtung des Maickler-Schulzentrums auf diese Punkte zu achten sein. Mit der Anbindung der Fellbacher Schulen an das Wissenschaftsnetz BelWü ist Fellbach in dem Thema auf dem richtigen Weg.
Eine besondere Bedeutung kommt sicheren Schulwegen zu, da sie zur Reduzierung von „Elterntaxi“-Fahrten beitragen können. Wir GRÜNEN unterstützen ausdrücklich „Zu-Fuß-zur-Schule-Aktionen“ der Fellbacher Schulen.

Die Fellbacher Musikschule, Jugendkunstschule und unzählige Vereine bieten den jungen Menschen die Möglichkeit, mehr aus ihrem Leben und ihrem Alltag zu machen. GRÜNES Handeln zeigt sich hier in der Unterstützung der städtischen Einrichtungen sowie der Förderung der Vereine und des Ehrenamts. Das Rebstockfestival oder das Jugendhaus mit seinen zahlreichen Projekten sind Paradebeispiele für eine gelungene und gelebte Jugendarbeit und Kultur. Den schulischen Bereich wollen wir noch besser mit den außerschulischen Angeboten wie beispielsweise weiteren Jugendhäusern oder Aktivspielplätzen verknüpfen. Wir GRÜNE setzen uns für weitere Jugendtreffs insbesondere in Schmiden und Oeffingen ein.

Fellbach ist eine wachsende Stadt, in der auch immer mehr Kinder und Jugendliche ihr Zuhause haben. Diesem Wachstum möchten wir positiv durch die Ausweitung von Familienberatung und der Jugendhilfe begegnen. Wir GRÜNE setzen uns für eine angemessene personelle Ausstattung in öffentlichen Einrichtungen (z.B. Amt für Bildung, Jugend, Familie und Sport) ein.

Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu altern. Ob diese Formulierung zu einer Floskel verkommt oder zum Programm wird, hängt von konkreten Inhalten ab. Dazu gehören Mehrgenerationenhäuser und Barrierefreiheit, ambulante Pflegedienste und Ärzteversorgung, öffentliche Sitzgelegenheiten und Toiletten, ein engmaschiger und gut vertakteter ÖPNV, eine neue Edition des Projekts „Demenzfreundliche Kommune“.

Die Zahl der älteren Mitbürger*innen wird in den kommenden Jahren ansteigen und mit ihr der Bedarf an Pflegekräften und Pflegeplätzen. Auch in Fellbach wird sich der Mangel an Pflegeplätzen und Fachkräften künftig niederschlagen. Diese Herausforderung wollen wir GRÜNE frühzeitig angehen und bereits jetzt nach Lösungen suchen. Deshalb setzen wir uns unter anderem für eine größere Vielfalt an Pflegearrangements, innovativen Ansätzen und gemeinschaftlichen, generationenübergreifenden Wohnformen ein.

Integrationsarbeit hat in Fellbach eine lange Tradition, unser Integrationsbeirat gehört zu den ältesten im Lande. Bewundernswert in unserer Stadt ist das große ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingsarbeit. Es hat vielen Neuankömmlingen einen guten Start in das neue Leben ermöglicht und sie bei der Integration unterstützt.

Sie sind in Fellbach integriert, ohne ihre eigene Identität, Kultur und Sprache aufzugeben. So, wie ein Baum Wurzeln braucht, brauchen wir Menschen unsere eigene Kultur, die uns dabei hilft, in der neuen Heimat tatsächlich zu Hause zu sein.

Wir GRÜNE akzeptieren Vielfalt, wir respektieren sie und erkennen sie an als Bereicherung. Die Basis des friedlichen Zusammenlebens ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und unser Grundgesetz.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist auch 70 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes noch immer nicht in allen Bereichen unserer Gesellschaft angekommen. Für eine Kommunalpolitik, die die Belange von Frauen und Männern gleichermaßen berücksichtigt, ist dies untragbar. Entscheidungen, die der Gemeinderat trifft, haben direkte Auswirkungen auf Frauen und Männer in Fellbach. Daher ist es wesentlich, dass Frauen im Gemeinderat entsprechend vertreten sind. Für uns GRÜNE ist Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein zentraler Wert unserer Politik. Auf unserer Liste ist daher die Hälfte der Plätze für Frauen reserviert. Dieses Prinzip trägt Früchte – auf der diesjährigen Liste sind mehr Frauen als Männer vertreten. Die Kompetenzen und das Engagement von Frauen darf nicht unterschätzt werden.

2015/16 wurde die Gleichstellungsarbeit in Fellbach unter die Lupe genommen. Eines der Ergebnisse war, dass die Frauen in unserer Stadt mit ihren Lebensbedingungen im Großen und Ganzen zufrieden sind. Das ist sehr positiv. Mit dazu beigetragen hat die Arbeit der Gleichstellungsstelle und des Gleichstellungsbeirats. Der Fellbacher Gleichstellungsbeirat ist einer der ältesten in Baden-Württemberg. In ihm sind Frauen und Männer aus Fellbacher Vereinen, Parteien, Kirchen und anderen gesellschaftlich wichtigen Gruppierungen vertreten. Der Gleichstellungsbeirat berät den Gemeinderat.

Damit die Gleichstellungsarbeit in Fellbach auch in den nächsten Jahren erfolgreich ist, brauchen wir beides: Einen starken Gleichstellungsbeirat und einen Gemeinderat, in dem mehr Frauen als bislang die Geschicke unserer Stadt mitgestalten.

Einsatz für die Belange und Rechte von Frauen

Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur eine Gerechtigkeitsfrage. Sie ist gesetzlich verankert und Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Deshalb setzen wir uns in allen Bereichen für gleiche Rechte von Frauen und Männern ein.

In der städtischen Sozialpolitik setzen wir uns für Frauenhäuser, für Programme gegen häusliche Gewalt und den Schutz von Frauen vor Gewalt ein. Denn gerade in der derzeitigen angespannten Wohnungsmarktlage müssen für von Gewalt bedrohte Frauen und ihre Kinder ausreichend Unterkunftsplätze in Frauenhäusern zur Verfügung stehen

Manche Menschen haben Ängste und fühlen sich durch Gewalt oder Übergriffe im öffentlichen Raum bedroht. Hieraus resultiert der Wunsch nach einem angstfreien Aufenthalt auf den Straßen und Plätzen in Fellbach. Eine geringe Aufenthaltsqualität bedeutet nicht zwingend eine tatsächliche Gefährdung, dennoch kann es dazu führen, dass solche Räume gemieden werden. Durch den Austausch mit dem Ordnungsamt, der Polizei sowie den Bürgerinnen und Bürgern wollen wir bei der bei der Gestaltung von Plätzen, Spielplätzen, ÖPNV-Haltestellen, Sport- oder Grünanlagen darauf hinwirken, dass solche „Angsträume“ gar nicht entstehen.

Reduzierung von Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum

Durch die verschiedenen Nutzungsgruppen und deren individuelle Interessen kommt es im öffentlichen Raum zu Nutzungskonflikten. Lärm und Vermüllung sind nur zwei Beispiele, denen sich die Stadt Fellbach gegenübersieht und für die Lösungen gefunden werden müssen. Für das teilweise weitverbreitete Falschparken auf Geh- und Radwegen gibt es keine einfachen Lösungen. Aber auch hier werden wir GRÜNE uns gemeinsam mit Stadt, Ordnungsamt und Polizei zusammensetzen, um tragfähige Lösungen zu finden. (Siehe auch unsere Stellungnahme zu Parkplätzen)

Aus unserer Sicht erfüllt der öffentliche Raum dann seine Funktion, wenn sich dort Menschen jederzeit unbesorgt, angstfrei und unter gegenseitiger Rücksichtnahme bewegen können. Wir verstehen die Quartiere und den öffentlichen Raum als sozial-räumliche Strukturen, die für und mit den Menschen gestaltet werden sollten.

Rückgrat vieler Vereine sind Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit engagieren, sich einbringen und damit beitragen Fellbach zu einem l(i)ebenswerten Ort zu machen. Wir GRÜNE möchten uns bei allen bedanken, die sich täglich engagieren und einbringen. Gerne möchten wir sie auch in Zukunft dabei unterstützen, ein differenziertes und vielfältiges Vereinsleben in Fellbach aufrecht zu erhalten. Neben ihren Hauptaufgaben leisten die Vereine einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Integration.